Goldene Regeln im Umgang mit dem CEO.
CEOs sind Menschen mit immenser Macht. Und obwohl sie alle über unterschiedliche Persönlichkeitsstrukturen verfügen, eint sie eines: sie haben keine Zeit, langatmigen Ausführungen zuzuhören. Sie wollen Antworten und zwar sofort. Aber nicht von jedem, sondern nur von Menschen, denen sie vertrauen. Für Mitarbeiter, die jeden Tag mit einem CEO zusammenarbeiten, ist es daher wichtig, dass sie ihren CEO verstehen lernen und eine professionelle, vertrauensvolle Beziehung zu ihm aufbauen und pflegen.
Der erste Eindruck zählt.
Auch CEOs sind nur Menschen, aber vor allem Menschen, die von allen Seiten unter Druck stehen. Daher ist es für alle Mitarbeiter im direkten Umfeld eines CEOs wichtig, dass sie über zwei besondere Fähigkeiten verfügen: 1. müssen sie zuhören können und 2. müssen sie sich kurz und präzise ausdrücken können.
Aber ob sich überhaupt eine Vertrauensbasis herausbilden kann, wird in aller Regel schon viel früher entschieden. Auch oder gerade in diesem Fall gilt die Erkenntnis: You never get a second chance, to make a first impression. Oder auf Deutsch: Der erste Eindruck zählt.
Was bei der Partnersuche, bei der Akquisition eines neuen Geschäfts oder in einem Interview gilt, davon kann sich auch ein CEO nicht frei machen. Menschen bilden sich im Bruchteil einer Sekunde ein Urteil über die Person, die sie zum ersten Mal treffen: Ist er sympathisch? Macht er einen kompetenten Eindruck? Erscheint er glaubwürdig? All das sind Schlüsselfragen, die jeder im allersten Moment des Kontaktes für sich beantwortet.
Körpersprache muss stimmen.
Welchen „ersten“ Eindruck man von einem Menschen gewinnt, hängt von vielen Faktoren ab. Ist die Frisur ordentlich? Ist die Kleidung ordentlich? Sind die Schuhe geputzt? Ist der Händedruck fest oder schlaff? Das sind nur einige äußerliche Merkmale, die unsere Wahrnehmung beeinflussen.
Aber ein noch so kluger Auftritt allein ist noch kein Erfolgsgarant, wenn es an der gewissen Körperspannung fehlt. Auch Hände, Mund und Augen spielen eine große Rolle, um Vertrauen aufzubauen. Menschen achten unbewusst darauf, wie andere Menschen mit diesen Köperteilen kommunizieren. Werden Hände, Mund oder Augen verborgen, entsteht sofort ein Gefühl der Unsicherheit.
Um immer Blickkontakt halten zu können, sollten die Augen nicht durch eine Sonnenbrille oder das Gesicht durch einen geöffneten Notebook-Deckel verdeckt sein. Hände gehören nicht in die Hosen- oder Jackentasche und sollten auch nicht hinter großen Handtaschen oder hinter unserem Rücken versteckt werden.
Vertrauen gewinnt man durch Authentizität.
Wer entspannt lächelt, wirkt nicht bedrohlich, sondern vermittelt Vertrauen. Unsere gesamte Köpersprache sollte Freude, Staunen, aber auch Dissens ausdrücken. Denn es ist die Authentizität, mit der wir unseren Gegenüber überzeugen. Wenn wir nicht versuchen, unsere Emotionen zu verbergen, wirken wir entspannter und vermitteln vielmehr Begeisterung und Energie. Nur so gewinnt man wirklich das Vertrauen anderer Menschen. Wer freundlich auftritt, wird auch Freundlichkeit ernten.
Was für die äußere Haltung gilt, sollte sich auch in unserer inneren Haltung widerspiegeln: Authentisch ist derjenige, der für seine Überzeugung und seine Wahrheit eintritt, und das, wenn es sein muss, auch leidenschaftlich.
Keep it short and simple.
Die Kommunikation mit dem CEO sollte in erster Linie konkret sein. Wer keine klare Vorstellung von dem hat, was er sagen und warum er es sagen will, sollte besser gar nichts sagen. Schlagworte, Jargon oder jede Form der Abstraktion haben an dieser Stelle nichts verloren. Eine positive Geisteshaltung in der Kommunikation erzeugt eine positive Wahrnehmung. Zahlen und Statistiken, die durch Bilder und Vergleiche zum Leben erweckt werden, sind leichter zu verstehen und zu behalten, z.B. 650 Tonnen Kohle entsprechen einem Güterzug mit 65 Wagons. Wie in der Werbung heißt die oberste Maxime auch in der Kommunikation mit einem CEO: Keep it short and simple. Weniger ist in diesem Fall mehr. Was sich nicht kurzfassen lässt, kann man im Zweifelsfall auch weglassen.
Antizipationsfähigkeiten gefragt.
Letztendlich geht es darum, die Informationen und Botschaften, die für den CEO von aktuellem Interesse sind, seiner Persönlichkeitsstruktur anzupassen. Sie sollten so aufbereitet sein, wie er sie benötigt und wie er sie am schnellsten aufnehmen und verarbeiten kann. Dabei liegt der Fokus darauf, sich rechtzeitig zu überlegen, welche Themen gerade oder in absehbarer Zeit für den CEO von Interesse und Bedeutung sind. Das setzt eine gewisse Antizipationsfähigkeit voraus.
Aufmerksamkeit hochhalten.
Mitarbeiter im Dunstkreis des CEOs müssen in der Lage sein, die Aufmerksamkeit des CEOs auf das Thema zu lenken und hochzuhalten. Am besten geht dies über den Augenkontakt und durch Überraschungsmomente. Konkrete Geschichten können dabei das Verhalten und die Reaktion des CEOs auf bestimmte Informationen beeinflussen. Geistige Reaktionsschnelligkeit, logisches Denken und die Fähigkeit, Dinge richtig einzuordnen und auf den Punkt zu bringen, sind von unschätzbarem Vorteil in der Zusammenarbeit mit einem CEO.
Der Inhalt muss leben.
Da der verbale Inhalt selbst nur begrenzte Wirkung hat, muss der Inhalt lebendig aufbereitet und vorgebracht werden. Aber nur derjenige, der den Inhalt der Information verstanden hat, kann ihn auch entspannt vortragen und zum Leben erwecken. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass jeder einzelne Satz nicht mehr als 7 Wörter umfasst.
Der erste Satz ist dabei wie ein Aufschlag. Wenn man daraus ein Ass macht, werden die Informationen dem CEO im Gedächtnis bleiben. Gleichzeitig vermittelt man auf diese Weise dem CEO das Gefühl, dass man für ihn da ist und er einen verlässlichen Mitarbeiter hat.