WILLKOMMEN BEIM BOARD CONSULTING BLOG: EINBLICK IN DIE WELT DER AUFSICHTSRÄTE.
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AUSZUG DER BEITRÄGE AUF LINKEDIN:
🤝 Wie kann ein externer und neutraler Beirat bei der Nachfolge im Unternehmen unterstützen?
Ich engagiere mich beim Wirtschaftsbeirat Bayern besonders für das Thema Unternehmensnachfolge. Wir alle wissen, dass das ein heißes Thema ist. Hier ist Erfahrung und vor allem viel Fingerspitzengefühl gefragt. Wir wollen doch alle, dass ein Lebenswerk der Nachwelt erhalten bleibt.
❕Wenn Unternehmer ihr Lebens- oder Generationenwerk in neue Hände geben – sei es an die Familie oder einen externen Geschäftsführer, ist das ein großer Schritt. Unsicherheit ist die Folge: Werden die Nachfolger das Unternehmen erfolgreich führen? Reicht die Erfahrung und die persönlichen Eigenschaften aus, um das Lebenswerk zu erhalten? Wer beantwortet dem Übergebenden diese Frage?
All diese habe ich schon gehört und kann ich beantworten. Aber auch: Soll das Unternehmen zukünftig von Personen aus der eigenen Familie geführt werden? Ist das zum Wohl oder ein Fluch? Besonders in disruptiven Zeiten, stellt sich die Frage, ob diese Verantwortung und das Risiko der nächsten Generation aufgebürdet werden soll.
Dagegen ist die familienfremde Geschäftsführung, in vielen Fällen eine gute Übergangs- oder auch exzellente Zukunftslösung. Wichtig auch: Wie geht so jemand mit dem Lebenswerk um? Wie kommt der/diejenige mit der Familie klar? Kann man die Belegschaft gewinnen und werden die richtigen Entscheidungen getroffen? Aber auch: Will ich die Person beteiligen?
Überzogene Erwartungen, das Nicht-Loslassen-Können des Seniors und eine nicht funktionierende Integration der Nachfolger sind Herausforderungen. Starke Charaktere müssen zusammenfinden, Erwartungen abgeglichen und angepasst werden. Da muss ich schon mal 200 Personen ansprechen, bis das am Ende passt.
Hier ist auch die Geduld des Executive Search Beraters gefragt. Aber dann sollte der scheidende Unternehmer nicht wie in der Regel üblich gleich in den Beirat wechseln.
Ein neuer externer Beirat, der den scheidenden Unternehmer zu 100 % vertritt, ist für einen Nachfolgeprozess eine wertvolle Unterstützung. Neutrale Gremiumsmitglieder, die niemanden verpflichtet sind, sondern allein dem Erfolg und Erhalt der Firma, sind der Schlüssel zum Erfolg. Sie sind vertrauensvolle Ansprechpartner für alle Seiten.
Meine Erfahrung ist, dass die Unterstützung einer Nachfolge mit externen Beiräten an Bord in mehr als der Hälfte aller Fälle wesentlich erfolgreicher ist. Externe Beiräte sind nicht Teil der Familie und der damit verbundenen Beziehungen, Konflikte und Erwartungen. Mit ihnen kommt zusätzliches Knowhow, Erfahrungen und Netzwerk. Sie zeigen neue Perspektiven auf und agieren nicht emotional.
⁉ Sehen Sie sich selbst oder auch einen befreundeten Unternehmer unmittelbar oder in naher Zukunft mit dieser Situation konfrontiert, dann lassen Sie uns sprechen, wie eine Lösung aussehen könnte. Ich freue mich auf den Austausch.
👔 Nicht durch „Spezeln“, durch einen Profi lassen sich schlaue Eigentümer:innen im Aufsichtsrat vertreten.
Zukünftige und eingesessene Eigentümer:innen und Unternehmenserben denken oft anders.
😊 Sie glauben gar nicht, wie oft Erben oder andere Nachfolger:innen aus der Familie es als Qual empfinden, im Aufsichtsrat zu sitzen oder den Vorsitz übernehmen zu müssen. Eine Geschichte aus der Praxis, die erst vor einem halben Jahr zum erfolgreichen Abschluss kam:
Eine nicht unternehmerisch geprägte Person hat ein Zulieferer-Unternehmen für Elektronikbauteile im Anlagenbau vom Opa geerbt, hat aber selbst nichts mit der Technologie zu tun. Jetzt sitzt er als Aufsichtsratsvorsitzender im Gremium und soll mitsprechen. Welchen Sinn macht das, ohne Branchenwissen? Nicht viel.
Die Sitzungen laufen zwar extrem harmonisch ab, aber voranbringen tut es das Unternehmen nicht. Das Gefühl, nicht mitreden zu können, ist bedrückend. „Ich bin hier eigentlich fehl am Platz“, sagt er. Einen Kontrolleur braucht das Unternehmen auch nicht – alle Posten im Aufsichtsrat sind diesbezüglich gut besetzt. Es gibt einen Kaufmann, Finance-Experten, usw.
🎁 Sein Wunsch: so schnell wie möglich raus aus der Verantwortung. Er möchte sich lieber von einem Experten aus der Branche vertreten lassen. Nicht als Kontrolleur, sondern in der Rolle als Inhaber. Die Themen sind Zukunftsfähigkeit bewahren, Trends erkennen und einen Wettbewerbsvorsprung schaffen. „Da soll mich lieber ein Profi vertreten“, war seine Aussage.
Diese Denkweise ist verständlich, vorbildlich und hochprofessionell. Wenn ich selbst keine Ahnung habe, hole ich mir jemanden, der es weiß und mich mit Leidenschaft vertritt. Das macht man im Privatleben, z.B. bei Arztbesuchen, quasi ständig. Ich würde nie auf die Idee kommen, mir einen Zahn selbst zu ziehen, auch wenn ich es könnte. Im Beruflichen hat man oft Vorbehalte.
Warum muss die Inhaber:in immer selbst im Aufsichtsrat sitzen? Das verwässert grundsätzlich die Entscheidungen. Definieren Sie Ihre Ziele und lassen Sie die anderen für sich machen.
❔ Klingt gut. Oder?
Sie können sich vorstellen, wie erleichtert mein Auftraggeber jetzt ist. Er hat einen Vertreter, den er selbst nie gefunden hätte, da er seine Rolle nicht kannte und sein Netzwerk auch nichts mit der Branche zu tun hatte. Im Unternehmen läuft es trotz der zurückliegenden Probleme mit Lieferketten, Logistik, etc. hervorragend. Vor allem deswegen, weil sein Vertreter im Aufsichtsrat die Herausforderungen kennt, sie also in aller Ruhe und mit Verständnis für die Situation bearbeitet. Und das gemeinsam mit dem Vorstand.
Zutiefst befreiend beschreiben auch andere meiner Kunden dieses Gefühl. Als würde einem eine riesige Last von den Schultern genommen werden.
⁉ Kennen Sie diese Problematik?
Vielleicht wollen Sie als Inhaber:in auch nur mehr Zeit für andere Themen haben. Gerne können wir uns zu einer Lösung austauschen.